Das wettermässig eher magere Wochenende hat, wie gehofft, gut angefangen. Schon ziemlich früh heute Morgen gönnte ich mir eine heisse Schokolade melange im Dorfkaffee inklusive der üblichen politische Diskussion mit dem Besitzer. Obwohl nicht gleicher Meinung endete das Gespräch in gegenseitigem Wohlwollen. Wir gehen da immer wieder vorbei, er berichtet von interessanten Reisen in abgelegene Länder, zum Beispiel Irak.
Wieder zu Hause habe ich spontan entschieden, den Bund am Unterrock meines Belle Epoche Kleides viel schmaler zu nähen. Weil das Nähzeug schon mal ausgepackt war, widmete ich meine Aufmerksamkeit einem geliebten Gegenstand, der ein bisschen Handanlegen erfordert, um wieder schön zu sein.
Dazu passt, dass ich gestern wieder einmal einen Slow Fashion Newsletter bekommen habe. Das „Slow Fashion Movement“ ist genau mein Ding. Es geht darum, die Wegwerfmentalität in der Modebranche zu überdenken, Kleider länger zu tragen, um einerseits Resourcen zu schonen, andrerseits den Arbeiterinnen einen gerechteren Lohn bezahlt wird. Für die Käufer wird das Budget nämlich nicht überstrapaziert, wenn sie zwar teurere, dafür aber weniger Kleider kaufen.
Der gestrige Newsletter weist darauf hin, dass man Kleidung auch secondhand kaufen könne. Damit rennen sie bei mir offene Türen ein, denn secondhand ist meine bevorzugte Kleiderkaufart. In diesem Zusammenhang wird das Wort „preloved“ verwendet. Ich frage mich jetzt, wie man ein Kleidungsstück, das man liebt und das noch intakt ist (sonst würde es ja nicht in den secondhand Handel gelangen), weggeben kann. Mir kommt nur in den Sinn, dass es zu klein geworden ist oder dass es aus einem Nachlass stammt.
Anyway: Ich habe ein geliebtes, für mich bedeutungsvolles Kleidungsstück geflickt. Dieses geerbte Hemd passt mir vorzüglich und reiht sich in eine Anzahl Hemden, die ich in der warmen Jahreszeit gerne als leichte Jacken trage. Dieses Hemd von Pierre Cardin gehörte meinem Sohn, weshalb ich es noch lange tragen möchte.
I’ve already written about the weather which doesn’t change a thing. That’s why my focus is on chores inside, like household and mending.
I talked about mending in class (upcycling), how I can prolong the life of beloved items. The students weren’t that impressed, but I mended a shirt this morning anyway.
Maybe you’ve heard about the „Slow Fashion Movement“, maybe on this blog. I am the living proof that slow fashion doesn’t mean that you lack of anything. But even if I wear my clothes a long time, I want to have them proper. So there is always mending.
By the way, Pinterest is full of wonderful and fun ideas. Check it out! Mending the collar of a shirt isn’t fun, but it’s easy and quick. And it’s fun and very satisfying to have a nice shirt afterwards.
Der Kragen war abgewetzt. Was also tun? Es ist ganz einfach: Man nimmt das obere Kragenteil vom Steg weg, wiefelt die defekte Stelle mit Unterlagsstöffchen und setzt den Kragen andersrum wieder in den Steg ein. Voilà! Das Hemd ist so gut wie neu und wird mir noch lange Freude machen. 🙂
Verlinkt mit Andrea von Karminrot in Berlin.
Babajezas feine Sockerei 
Mending is indeed very satisfying. I like mending commercially-made shirts; the way they are put together makes it easier than mending a homemade one I think.
I hope you are doing well. I’m sorry I haven’t visited for so long. Hugs to you.
Wow, liebe Regula, das finde ich einfach klasse!!! Früher hat meine Schwiegermutter die Hemden immer so repariert und ich muss heute bei jedem Hemd, das so einen abgewetzten Kragen hat, an sie denken. Ich selber bin ja leider nicht die große Näherin… Das Hemd ist sehr schön und ich finde es prima, dass es so wieder getragen wird.
Liebe Grüße
Ingrid
Hallo Regula,
ich versuche auch alles immer zu reparieren und lange zu nutzen und ich finde es auch nicht schlimm, von anderen Kleider aufzutragen, weil ich es nicht so empfinde.
Dem Hemd von Deinem Sohn wünsche ich noch ein ganz langes Leben, es wärmt bestimmt besonder gut, auch von Innen.
Liebe Grüße und eine gute Woche
Manu
Das Hemd kommt vermutlich am Samstag wieder zum Einsatz. Jetzt ist ein dicker Pullover angesagt. 🙂 LG
Liebe Regula,
ich bin da auch dabei und versuche immer alles an meiner Kleidung zu reparieren oder umzuarbeiten. Das Hemd sieht jetzt wieder ganz neu aus, gut gemacht und das Wetter war ja perfekt für solche Näharbeiten.
Liebe Grüße
Kerstin und Helga
Yes to the Slow Fashion Movement, and well done for giving that shirt a new lease of life! xxx
Das hast Du prima hinbekommen, das Hemd sieht nun wieder klasse aus.
Ich glaube, viele sehen sich einfach satt an einem Kleidungsstück, fühlen sich plötzlich nicht mehr wohl drin und haben einfach Lust auf was Neues.
Darum landen viele Dinge im Second Hand Shop.
Mach Dir einen kuscheligen Abend, hier regnet es mal wieder…
Lieben Gruß
Nicole
Danke gleichfalls. Wir haben SCHNEE! 😮 oh je!
Wow.. tolle Reparaturarbeit. Herrvoragend.
Liebe Grüße von hier
illy
Ach…und PS: das Hemd ist super geworden- man sieht überhauptgarnichts! Dass du dran hängst, kann ich sehr verstehen. Ich sitze hier auch grad in der uralten Strickjacke meiner Mutti. Auch wenn die ihre besten Tage gesehen hat- ich kann sie einfach nicht in den Altkleidersack stecken….
Diese Strickjacke würde ich auch behalten. Sie gibt doppelt warm wegen der vielen Erinnerungen. Es steckt Lebensweg in solchen Kleidungsstücken. Ein Glück, wenn wir mit ihm im Frieden sein können. Liebgruss!
DAS finde ich immer herrlich: wenn man mit jemandem, der eigentlich gar nicht gleicher Meinung ist, Gespräche auf Augenhöhe führen kann. Sowas kann einem echt weiterbringen und ausserdem den Horizont massiv erweitern….
Manchmal, wenn ich so durch gewisse Blogs klicke, kann ich mich wirklich aufregen darüber, wie sinn- und geistlos Kleidung geshoppt wird. Diese Kleiderschränke müssen explodieren! Und wenn solche Menschen dann auch noch immer den Ausdruck „nachhaltig“ in den Mund nehmen, dann kriege ich oft einfach zuviel….
Selber besitze ich viele secondhand-Sachen. Zwar nicht im Laden gekaufte, dafür aber meistens geerbte. Von den Schwestern und der verstorbenen Mutti (die immer einen sehr jugendlichen und zeitlosen Stil pflegte und ausserdem nur wirklich gute Qualität kaufte!). Leider ist meine Nähma über den Styx gegangen, aber ich versuche doch immer, kleinere Schäden von Hand auszubessern. In diesem Zusammenhang habe ich auch mal die japanische Technik „Sashiko“ ausprobiert und war ziemlich begeistert!
So! Und jetzt werde ich es mir bei Tee und einem Himbeer-Vanille-Plunder gemütlich machen. Ich war ja schon fleissig, hab die Gewürz- und Vorratsschubladen im Schrank ausgeräumt, gereinigt und wieder einsortiert und ausserdem den Schrank mit den vielen leeren Konfi- und Einweckgläsern aufgeräumt- jetzt hab ich mir das verdient!
Ein wunderschönes WE dir, herzliche Grüsse!
Das Wetter heute animiert zur Nestpflege. Ein gutes Gefühl, wenn Ordnung einkehrt, egal wo. 🙂 Du hast dir den Himbeer-Vanille-Plunder verdient.
Ich liebte weitergereichte Kleider schon als Kind. Bereits getragene Kleider sind viel gnädiger, wenn mal ein Unglück passiert. Zudem sind sie viel gesünder, weil die Appretur schon ausgewaschen ist.
Von meinem Sohn habe ich zudem noch zwei Pullover, eine Trainerhose und ganz viele Hemden. Ist zwar krass, aber auch schön.
Schönes Wochenende!
Dat is een handige en mooie oplossing. Zo ziet het overhemd er weer als nieuw uit.
Groetjes Willy